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Harburger Geschichte – Harburger Rathaus

Harburg und das markante Harburger Rathaus, errich-

tet im Stil der deutschen Rainaissance, können auf eine

lange historische Entwicklung zurückblicken. Unser Rat-

haus konnte bereits in 2018 sein 125jähriges Bestehen

feiern. Es steht heute am dritten Standort, wenn man die

Historie der Stadtgeschichte betrachtet. Das erste Rat-

haus in der Harburger Schloßstraße 36 und wurde im

ZweitenWeltkrieg vollständig zerstört. Lediglich das Portal

des Gebäudes mit dem von Löwen flankierten Stadtwap-

pen blieb erhalten. Es befindet sich heute an einer Au-

ßenwand des Archäologischen Museums. Die ursprüng-

lich veranschlagten Baukosten für das neue Rathaus von

300.000 Mark wurden mit 544.200 Mark während der

Bauarbeiten von 1889 und 1892 erheblich überschrit-

ten. Weibliche Allegorien, die Weisheit und

Gerechtigkeit schmücken die Fassade aus

Backsteinflächen und Schmuckelementen

aus Sandstein.Weitere Fassadendetails zei-

gen Sinnsprüche und verweisen auf Handel,

Gewerbe und Schifffahrt.

Zwei Portraits an den Konsolen der Pfeiler

über dem Eingangsportal zeigen den Archi-

tekten Hehl selbst (links) und sein Vorbild

Conrad Wilhelm Hase. Interessierte können

bei Führungen, zum Beispiel am Tag des of-

fenen Denkmals, auf dem Dachboden des

Rathauses das große, glänzende Uhrwerk

besichtigen. Die Führungen sind anmelde-

pflichtig aber kostenlos.

Der Harburger Rathausplatz umrahmt eine

perfekte Kulisse für schöne Fotos. Beliebt sind solche

Aufnahmen vor allem bei Paaren, die in einem der bei-

den stilvollen Trauzimmern des Rathauses den Bund fürs

Leben schließen. Hier auf dem Rathausplatz befinden

sich auch Skulpturen, die Teil des 1994 eröffneten Har-

burger Kunstpfades sind. Er verbindet 27 Kunstwerke in

der Harburger Innenstadt. In die Pflastersteine integrierte

Markierungen weisen den Weg zu den einzelnen Skulp-

turen.

Noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts hatte Harburg nur

etwa dreitausend Einwohner. 1845 bis 1849 wurden die

alten Festungsgräben zu einem modernen Seeschiffha-

fen ausgebaut. 1870/72 erfolgte der Bau der Elbbrücke

und damit der Eisenbahnanschluss nach Hamburg, Al-

tona, Kiel und Glückstadt. Um 1875 war Harburg be-

reits ein Industriezentrum mit etwa 18.000 Einwohnern.

1889 kam es zur Gründung des Helms-Museums, dem

heutigen Archäologischen Museum Ham-

burg. Im Mai 1926 wurde der Harburger

Stadtpark offiziell eröffnet.

Ab 1970 erfolgte ein Wandel vom klassi-

schen Industriestandort zu einem Wissen-

und Dienstleistungsstandort. 1973 wurde

die Harburger S-Bahn gebaut, die Innen-

stadtsanierung vorgenommen, der Harbur-

ger Ring entstand. 1976 wurde die Harbur-

ger Fußgängerzone eingeweiht. 1983 wurde

die S-Bahn bis zum Bahnhof Hamburg-Har-

burg Rathaus eröffnet. 1982-2005 erfolgte

der Bau der TUHH auf dem jetzigen Cam-

pusgelände zwischen Schwarzenbergstraße

und Denickestraße. Neueste Modernisie-

rungsmaßnahmen waren der noch nicht

abgeschlossene Umbau des Marktplatzes am Sand und

die Neugestaltung der Hölertwiete. Harburg – lebendiger

Standort zwischen Historie und Moderne.

HARBURGER RATHAUS