HARBURG VON A-Z
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ER GESCHICHTE & HARBURGER RATHAUS
IMPRESSUM
Ausgabe 2026
·
11. Jahrgang
·
Erscheint jährlich
Herausgeber:
Rasta Verlag GmbH
·
Amtsgericht Lüneburg, HRB-NR. 110454
Sanddornweg 20
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21220 Seevetal
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Tel. 04105/68040
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rasta_verlag@t-online.deGeschäftsführer:
Andreas Stascheit
·
Wolfgang Maschewski
Satz:
Diamant Repro
·
21521 Wohltorf
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nur mit Genehmigung des Verlages
Harburg und das markante Harburger Rathaus,
ein Beispiel der Baukunst in der deutschen Re-
naissance, können auf eine lange historische Ent-
wicklung zurückblicken. Etwa 800 n. Chr. wurde die
Horeburg („Sumpfburg“) am Südufer der Süder-
elbe auf der heutigen Schlossinsel im Gebiet des
heutigen Harburger Binnenhafens errichtet. Zwi-
schen 1133 und 1137 wird die Horeburg erstmals
urkundlich erwähnt.
Eine Stadtbefestigung ist erst 1389 dokumen-
tiert. Die Harburger Herzöge bauten das Harburger
Schoss zu einem Renaissance-Schloss aus. Dem
Festungsbau fiel ab 1650 das gesamte Nordende
der Altstadt zum Opfer.
Unter Napoleon kam es im 18. Jahrhundert zum
ersten wirtschaftlichen Aufschwung. Noch zu Be-
ginn des 19. Jahrhunderts hatte Harburg nur circa
dreitausend Einwohner. 1845 bis 1849 wurden
die alten Festungsgräben zu einem modernen See-
schiffhafen ausgebaut. 1870/72 erfolgte der Bau
der Elbbrücke und damit der Eisenbahnanschluss
nach Hamburg, Altona, Kiel und Glückstadt.
Um 1875 war Harburg bereits ein Industriezent-
rum mit etwa 18.000 Einwohnern. Als neuer Rat-
haus-Standort wurde der Platz am
Bassin gewählt, einem ehemaligen
Mühlenteich. Die Standortwahl be-
deutete eine Verlagerung des Har-
burger Zentrums von der Elbe am
Harburger Schloss Richtung Süden
mit den weiteren neu entstande-
nen staatlichen Bauten am heuti-
gen Harburger Rathausplatz.
Das Harburger Rathaus steht heute
am dritten Standort in der Stadtge-
schichte. Das erste Rathaus befand
sich in der Harburger Schloßstraße
36 und wurde im Zweiten Weltkrieg
vollständig zerstört. Lediglich das
Portal des Gebäudes mit dem von
Löwen flankierten Stadtwappen
blieb erhalten. Es befindet sich
heute an einer Außenwand des Archäologischen
Museums.
Das 1830 erbaute Stadthaus am Sand mit Bür-
germeisterwohnung, Ratswaage, Feuerspritzen und
Verwaltungsräumen ersetzte das alte Rathaus in
der Schloßstraße. Auch das Stadthaus wurde auf-
grund der durch die Industrialisierung rasch wach-
senden Bevölkerung bald zu klein. Nachdem das
heutige Rathaus und weitere Verwaltungsbauten
seine Aufgaben übernommen hatten, wurde an
dessen Stelle 1928 das erste Harburger „Hoch-
haus“ für die Stadtsparkasse errichtet, dessen
gestaltete Klinkerfassade sich an den Hamburger
Kontorhäusern der Zeit orientiert.
Die ursprünglich veranschlagten Baukosten für das




